Grüner Daumen Spay geht mit gutem Beispiel voran
„Global denken, lokal handeln“, dieses Motto gilt für viele Gruppen, Initiativen und Vereine, die sich für die Biodiversität in ihren Heimatgemeinden ehrenamtlich einsetzen und damit ihren Beitrag gegen das Artensterben leisten. Im Rahmen des Projektes „Mehr als nur Grün“, das sich für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität, aber auch für die Anpassung an den Klimawandel einsetzt, fand nun ein drittes Vernetzungstreffen der Initiativen und Naturschutzverbände in Spay statt. Im Rahmen des Treffens hatte die Initiative „Grüne Daumen Spay“ in die Spayer Weinberge eingeladen, um die dortigen Maßnahmen und Aktivitäten der vergangenen Jahre vorzustellen.
Der „Grüne Daumen Spay“ ist eine Gruppe engagierter Bürger, die sich neben der Pflege öffentlicher Grünanlagen im Ort für den Erhalt der Artenvielfalt und das Vorkommen seltener Pflanzen und Tiere bei der Wiederherstellung der ursprünglichen Kulturlandschaft einsetzt. Seit 2015 ist die Initiative mit rund 20 Mitstreitern in und um Spay mit einer Vielzahl von einzelnen Projekten und Pflegemaßnahmen unterwegs. Unter der Führung von Günther Werner ging es über mehrere Haltepunkte auf einem historischen Wirtschaftsweg durch die Rheinhänge im nördlichen Bopparder Hamm.
Insgesamt hat die Initiative zusammen mit anderen Akteuren eine Fläche von rund zwei Hektar entbuscht und zu Trockenrasenbiotopen entwickelt. Die Flächen werden heute regelmäßig gemäht. Ein Teil wurde mit historischen Obstsorten bepflanzt - unter anderem mit Süßmandelbäumen, die dort schon im Mittelalter vorkamen.
Ein Halt führte zu einem kleinen Rastplatz mit Insektenhotel auf einer Trockenmauer. „Durch Trockenbauseminare und zwei Freiwilligenprojekte in den Jahren 2017 und 2018 konnten rund 150 m² Trockenmauern wiederhergestellt werden“, erläuterte Günther Werner. Durch die Art und Weise des Mauerbaus wird sowohl ein wichtiger Lebensraum zum Beispiel für Eidechsen und Nattern als auch ein Teil des ursprünglichen Landschaftsbilds im Mittelrheintal wiederhergestellt. Die Mauern dienten nicht nur der Terrassierung der Weinberge. Durch die Mauern auf beiden Seiten des Weges wurde früher auch das Vieh in die höheren Lagen getrieben.
Der „Grüne Daumen Spay“ ist eine von mehreren Initiativen im Landkreis Mayen-Koblenz und in der Stadt Koblenz, die sich mit großem Engagement und Leidenschaft für die heimische Flora und Fauna einsetzen. „Es ist beeindruckend, was der Grüne Daumen innerhalb weniger Jahre geleistet hat. Ohne lokales Engagement sähen die Dörfer und Städte in Mayen-Koblenz heute sicherlich anders aus“, sagt Lina Jaeger aus dem Projektteam „Mehr als nur Grün“. Neben der Netzwerkarbeit steht durch Vorträge, Exkursionen und Workshops im Projekt die Wissensvermittlung an wichtiger Stelle. Weitere Informationen zum Projekt „Mehr als nur Grün“ findet man unter www.mehr-als-nur-gruen.de
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