SCHOTTEL
SCHOTTEL GmbH, Spay
Als einer der weltweit führenden Hersteller liefert die SCHOTTEL GmbH mit Stammhaus in Spay seit 100 Jahren rundum steuerbare Schiffsantriebe und Manövriersysteme in die ganze Welt. Viele Spayer Bürgerinnen und Bürger waren und sind in diesem Traditionsunternehmen beschäftigt. Die neuere Geschichte und Entwicklung von Spay ist eng mit der Geschichte der SCHOTTEL GmbH verbunden.
Das Unternehmen wurde am 21.11.1921 von Josef Becker (1897–1973) in der Scheune seines Handwerkbetriebes in Spay gegründet. Hier reparierte und konstruierte er zunächst Landmaschinen. Der Unternehmensname verweist auf eine lokale Gemarkung am Rhein.
Erste Werkstatt von Josef Becker 1921-1934
Ein von Josef Becker konstruierter SCHOTTEL-Trecker, von dem nur wenige Exemplare gebaut wurden.
Im Jahr 1925 gab ein Bäcker, der sein Mehl auf der anderen Rheinseite holen wollte, die Anregung zum Bau eines Beiboots. Josef Becker konstruierte die „SCHOTTEL-Schaluppe“, die zum meistgebauten Beiboot der Welt wurde. 16.000 Exemplare verließen bis 1973 die Werft. Mit der Schaluppe stellte sich der Betrieb völlig auf den Bootsbau um.
SCHOTTEL-Schaluppen vor dem Abtransport
Im Jahr 1928 folgte der Bau des ersten Dieselmotorboots, der "Helene", Länge 11,50 m, Breite 2,40 m, Tiefgang 0,40 m, 17 PS, benannt nach der Ehefrau des Eigentümers und Fährmannes Engelbert Hirsch.
1934 erwarb Josef Becker das heutige Firmengelände bei Rheinkilometer 578,5 und änderte den Namen seines Unternehmens in „SCHOTTEL-Werft“. Der internationale Durchbruch gelang der Werft Mitte der 50er Jahre mit der Entwicklung des bis dahin einzigartigen Ruderpropellers, der das Ruderblatt überflüssig und Schiffe manövrierfähiger machte. Der neuartige Antrieb vereinte Steuerung und Antrieb durch einen 360 Grad um die eigene Achse drehbaren Propeller. Heute treiben Ruderpropeller aus Spay Schiffe aller Art weltweit auf Flüssen, Binnengewässern und offener See an: Schlepper, Fahrgastschiffe, Fähren, Eisbrecher, Offshore-Schiffe, Schwimmkräne, Forschungsschiffe und viele mehr.
Für sein „bahnbrechendes Antriebs- und Lenksystem, mit dem Josef Becker und sein Team echte Pionierarbeit für die Schifffahrt leisteten“, wurde der SCHOTTEL-Gründer 2005 posthum mit dem Elmer A. Sperry Award ausgezeichnet, einer von amerikanischen Ingenieursvereinigungen vergebenen Auszeichnung.
Ein Ruderpropeller auf dem SCHOTTEL-Werftgelände in Spay.
Die noch junge SCHOTTEL-Werft bei Rheinkilometer 578,5
…. und Jahrzehnte später nach zahlreichen Erweiterungen.
Mit der ständigen Weiterentwicklung des Ruderpropellers und der Erfindung neuer Antriebs- und Manövriersysteme wie dem SCHOTTEL PumpJet ging die internationale Ausrichtung des Unternehmens voran. Schon 1958 wurde die erste Tochtergesellschaft in den Niederlanden gegründet. Es folgten weitere in den USA, in Brasilien, China, Russland, im Nahen und Fernen Osten, sowie weiteren. Heute ist SCHOTTEL mit mehr als einem Dutzend Tochtergesellschaften und über 100 Vertriebs- und Servicestandorten auf allen Kontinenten und in allen wichtigen internationalen Schifffahrtszentren weltweit vor Ort.
Bis heute wurden mehr als 1.000 SCHOTTEL Ruderpropeller der Typen 490 und 460 ausgeliefert – damit sind sie die erfolgreichsten Azimutantriebe weltweit.
2015 erfolgte die Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Dörth. In wenigen Jahren Bauzeit entstand im Hunsrück die modernste Ruderpropellerfabrik der Welt, während sich in Spay weiterhin der Hauptsitz der SCHOTTEL GmbH befindet.
Die 2015 eröffnete Produktionshalle in Dörth.
Weitere Infos unter www.schottel.de
www.schottel.de/ueber-uns/geschichte
(Bildquelle: SCHOTTEL)